Andacht zum 3. Advent 2020

In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht scheint in der Finsternis

Johannes 1, 4​-​5

Was macht die Advents- und Weihnachtszeit so besonders? Für mich sind es die vielen Kerzen und Lichter. Aus den Fenstern leuchten die Schwibbögen. Bäume tragen Lichterketten. Kleine und große Kerzen brennen in unseren Stuben. Durch ihre wärmenden Flammen drehen sich die Pyramiden. Das Flackern verbreitet eine Atmosphäre der Ruhe und Stille. Ein Gefühl von Frieden und Harmonie, von Wärme und Geborgenheit zieht ein in unsere Herzen. Eine wohltuende Stimmung breitet sich aus. Ein Hauch von Gemütlichkeit durchströmt unsere Häuser und Wohnungen. Das tut uns so gut. Das brauchen wir, in diesem Jahr wohl ganz besonders.

Die Kerzen und Lichter leuchten auch einen Weg aus. Jeden Tag im Advent brennt eine Kerze mehr. So wird es jeden Tag heller, bis wir dann am Heiligabend im vollen Lichtglanz vor der Krippe stehen.

So sind die Kerzen und Lichter auch Weihnachtsboten. Denn sie zeugen von dem Licht aus der Krippe im Stall von Bethlehem. Dieses Licht strahlt hinein in die vielen Dunkelheiten unseres Lebens und dieser Welt. Es möchte alle Menschen erreichen: die Fröhlichen und die Traurigen, die Glücklichen und die mühselig Beladenen, die Lachenden und die Weinenden, die Gesunden und die Kranken, junge und alte. Dieses Licht bringt Helligkeit in unser Leben, in unsere Stuben und Häuser, in unser Land und in diese Welt. Es bringt Frieden in eine friedlose Zeit. Es lässt inmitten von Hoffnungslosigkeit Hoffnung wachsen. Es kann Tränen trocknen. Dieses Licht verbreitet Wärme wo es kalt ist.

Wir brauchen dieses Licht! Lassen wir es in unser Leben hinein scheinen. Und geben wir dann das Licht weiter, so dass es heller und heller wird.

Pfarrer Michael Goll, Muldenhammer