Andacht zum Monatsspruch für Dezember 2023

Meine Augen haben deinen Heiland gesehen, das Heil, das du bereitet hast vor allen Völkern.

Lukas 2, 30​-​31

Liebe Gemeinde,

wer immer da redet – dieser Mensch hat es gut.

Er hat Jesus mit eigenen Augen gesehen; und er hat es gewusst, dass ER der lange erwartete Retter ist, der Heiland für die Welt.

Also mal von Anfang an … der Mann heißt Simeon.

Um das Jahr 0 herum lebte er in Jerusalem. Er war nicht mehr der Jüngste, das Alter mag ihm zu schaffen gemacht haben. Und ebenso wohl das Leben um ihn herum - die Besatzung seiner Heimat durch die Römer und die Unfreiheit, in der er und sein Volk lebten.

In ihm war eine starke Sehnsucht: Wenn doch endlich der verheißene Messias käme, der Retter; dann würde alles anders werden.

Simeon war fromm. Er hörte die Stimme Gottes zu sich reden, und eines Tages mag er von IHM so oder ähnlich gehört haben: „Fürchte dich nicht, Simeon – du wird es noch erleben. Bevor du stirbst, wirst du den Messias sehen, auf den du wartest.“

So real war ihm dieses Reden Gottes, dass Simeon keinen Zweifel hatte.

Wie er sich den Messias wohl vorgestellt hat?

Wie stellt man sich einen Retter vor – sicher kaum als Baby, oder?

Eines Tages ist eine große Unruhe in ihm: Ich muss in den Tempel - unbedingt, jetzt. Er macht sich auf den Weg und betritt zugleich mit einem jungen Paar das Gotteshaus. Die Mutter trägt ein sehr kleines Kind auf dem Arm, sicher noch keine zwei Monate alt. Sie sind wohl gekommen, um das vorgeschriebene Opfer nach der Geburt des Kindes zu bringen.

Und wieder hört Simeon von Gott, was er wissen muss:

DIESES KIND IST DER MESSIAS, AUF DEN DU WARTEST.

Dieses Kind ist der Messias; welche Freude und Erleichterung mag Simeon empfunden haben: Gott hat sein Wort gehalten; ich, Simeon, habe richtig gehört.

Nun kann ich in Frieden sterben. Nun weiß ich diese verrückte Welt in guten Händen.

Sie wird nicht so bleiben … alles wird sich ändern … das Heil Gottes für alle Völker ist da.

Heute – 2000 Jahre später: Hat Simeon Recht behalten?

Hat er nicht zu viel erwartet?

Was hat sich denn wirklich verändert seit Jesu Geburt?

Ein Funke nur genügt … in einem kleinen unbedeutenden Land an einem kleinen unbekannten Ort ist ein Baby geboren; aber seine Auswirkung auf diese Welt muss so groß sein, dass es von Anfang an bekämpft wird; ebenso wie das Volk, das Gott auserwählt hat für die Geburt seines Sohnes. Jesus polarisiert bis heute - auch das hat Simeon vorausgesehen.

Wer sich ihm aber öffnet, der erlebt Jesus als einen, der unser Leben verändert, wie nur ER es kann: ER stellt es auf einen festen Grund – auf göttlichen Grund.

Er heilt Verletztes und Krankes - verwundete Herzen, verletzte Gewissen, kranke menschliche Beziehungen, immer wieder auch körperliche Gebrechen.

Er ist als Licht mit auf unserem Weg, damit wir uns nicht ständig verlaufen; er reicht uns die Hand, damit wir nicht fallen. Und wo es in einem Leben hell wird, wird es auch in der Welt ein bisschen oder sogar viel heller. Ein Funke nur genügt …

Möge Er selbst uns geöffnete Augen des Herzens schenken, damit wir wie Simeon erkennen können: JESUS CHRISTUS ist der verheißene HEILAND für die Welt und FÜR MICH.

Das ist mein Wunsch für uns alle zu Weihnachten und fürs neue Jahr.

Ihre Pfarrerin Ute Eismann