Gott heilt
Gott heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden.
Erwartungsvoll rennt das Kind auf den Spielplatz zu. In Gedanken schon auf der Kletterburg, übersieht es die Regenrinne quer über den Weg, stolpert und fällt hin. Aufgeschürfte Hände und ein blutendes Knie sind das Ergebnis. Die Mutter, die das Geschehen aus der Ferne gesehen hat, aber nicht verhindern konnte, kommt nun hinzugeeilt. Liebevoll nimmt sie das weinende Kind in die Arme, tröstet es und schaut sich die Verletzungen an. Mit einem Taschentuch tupft sie die Wunden sauber. Für die Abschürfungen an den Händen reicht das, für das Knie bedarf es etwas mehr. Zum Glück hat die Mutter immer ein paar Pflaster einstecken und klebt nun vorsichtig eins auf die Wunde. Nach ein paar Gummibärchen ist der Schmerz bereits fast vergessen und das Kind erkundet vergnügt den Spielplatz. Ein liebevoller Mensch, ein Pflaster und Gummibärchen reichten zur Versorgung dieser Wunden. Das gilt auch für viele andere körperliche Blessuren. Ein Pflaster, vielleicht ein Verband oder gar ein Gips, manchmal (statt Gummibärchen) die rechte Medizin und ein guter Arzt - und schon können viele Wunden versorgt und im besten Falle geheilt werden. Etwas schwieriger wird es in unserem Monatsspruch für August: da geht es nicht um aufgeschürfte Hände oder ein gebrochenes Bein.
Hier ist die Rede von zerbrochenen Herzen, die verbunden werden.
Und - Sie ahnen es schon - da hilft kein Pflaster und auch kein Druckverband. Hier geht es tiefer. Im Herzen können wir ganz positiv berührt werden, aber eben auch tiefen Schmerz und Verletzungen erleben. Nicht umsonst steht das Symbol des zerbrochenen Herzens für gescheiterte, zerbrochene Beziehungen. Da ist etwas kaputt gegangen. Da sind Enttäuschungen, Schuld, Sorgen, Trauer und (traumatische) Erlebnisse, die „mein Herz zerreißen“. Oder es sind Bilder von unermesslichem Leid, die unsere Nachrichten bestimmen und uns des Öfteren nicht mehr loslassen. Wie wird es wohl in den Herzen derer aussehen, die dieses real erleben müssen? Familien werden auseinander gerissen, Kinder verhungern, Leben wird sinnlos zerstört. Da blutet das Herz, bricht oder es bleiben zumindest Wunden zurück. Und die müssen behandelt werden. Der Volksmund sagt „Zeit heilt alle Wunden“ - und sicher werden mit der Zeit viele Wunden erträglicher oder treten in den Hintergrund. Aber sind sie deshalb geheilt? Immer wieder können sie aufbrechen. Manchmal wird uns bewusst, wie begrenzt da unsere menschlichen Eingriffsmöglichkeiten sind.
Deshalb dürfen und müssen wir mit unseren zerbrochenen Herzen zu dem gehen, der sich damit auskennt und der es heilen kann! Und wer sollte dies anders sein, als Gott, der alles Leben, und damit auch unsere Herzen geschaffen hat? Mein Auto lasse ich auch nicht vom Friseur reparieren oder mit einem gebrochenen Arm gehe ich nicht zum Bäcker. Das leuchtet allen ein. Warum fällt es dann so schwer, sich bei kaputtem Herzen an Gott zu wenden? Der HERR heilt - so lesen wir in unserem Vers.
Ist das nicht ein schönes Versprechen? Wenden wir uns doch gleich an den Herzspezialisten, nur bei ihm ist wirkliche Heilung zu finden. Er möchte uns das Band der Liebe ums Herz legen. Die Liebe, die er uns in Jesus Christus gezeigt hat. Jesus hat selbst erfahren, wie weh das Leben tun kann. Deshalb möchte er seine heilenden Hände auf unsere Wunden legen.
Dabei können wir erkennen, wo andere an uns verkehrt handelten und uns verletzten, aber auch wo wir falsch lagen.
Doch Jesus wünscht sich noch mehr: er möchte in unseren Herzen wohnen. Er möchte eine heile Beziehung zwischen uns und ihm. So ist er uns ganz nahe - auch wenn wieder mal etwas zu Bruch geht. Vertrauen wir wie der Psalmbeter darauf, dass der HERR uns und unser Herz heil macht und unsere Wunden verbindet.