Ein Geschenk Gottes

Jesus Christus spricht: Das Reich Gottes ist mitten unter Euch.

Lukas 17, 21

Im Oktober feiern wir das 35jährige Jubiläum der Deutschen Einheit. Es ist ein Geschenk Gottes. Ein Geschenk, was uns zugleich in Verantwortung stellt gegenüber dem lebendigen Gott.

Warum ist es ein Geschenk? Jesus spricht über das Reich Gottes: „Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man‘s beobachten kann … Denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter Euch!“ Es ist dort, wo ein Mensch Jesus und seinen Worten Vertrauen schenkt. Was dort geschehen kann, wo man Gott Raum gibt, das hat unser Land in besonderer Weise erlebt: Seit 1982 fanden im Anschluss an eine Evangelisation mit Theo Lehmann in der Nikolaikirche in Leipzig die Friedensgebete statt: Schon damals war es eine angespannte Atmosphäre, die Botschaft von Jesus in diese Stadt zu tragen, die stark atheistisch geprägt war. Doch die Botschaft hatte Kraft. 7 Jahre lang wurde montags gebetet. Was ähnlich am 7. Oktober in Plauen geschah, passierte am 9. Oktober 1989 in Leipzig: Dort zogen 70.000 Menschen auf die Straße. Die Stasi und Polizei hatten Einsatzbefehl, die Krankenhäuser sollten sich vorbereiten auf viele Verletzte mit Schusswunden. Doch beim Friedensgebet in der Nikolaikirche wurden die Worte Jesu den Menschen mitgegeben, der gesagt hat: „Liebe Deine Feinde“, und nicht „Nieder mit dem Gegner. Dann gingen die Demonstranten auf die Straße. Bernd Lutz-Lange erinnert sich an diesen Tag uns schreibt: „Wenn es zu Randale gekommen wäre, wenn die Demonstranten Polizisten angegriffen, die Scheiben der Delikat- oder Exquisitläden oder des Intershops eingeworfen hätten, dann hätte die Polizei anders reagiert. Wenn an der ‚Runden Ecke‘ die Scheiben geklirrt hätten, wäre vielleicht einer durchgedreht und hätte aus Angst geschossen …“ In der Runden Ecke saßen vermutlich im Dunkeln die Stasifunktionäre und beobachteten dien Demonstrationszug. Friedrich Schorlemmer sagt später: „Nach wie vor kann ich es nur als ein Wunder deuten, dass keiner die Nerven verlor. Die Weltgeschichte wäre anders verlaufen, wenn irgendjemand die Nerven verloren hätte“. Ein Geschenk: In diesen Tagen war etwas von der unsichtbaren Gegenwart des Reiches Gottes spürbar.

Warum stellt es uns in Verantwortung? Wir werden am 3. Oktober um 14.00 Uhr in der Falkensteiner Kirche zusammensein und beten. Denn unser Land braucht Gebet. Viele Menschen haben Gott und seine Gebote wieder vergessen. Vieles entwickelt sich in unserem Land von Gott weg. Es regiert wieder der Materialismus: der Besitz zählt. Die elektronischen Medien bestimmen die Tagesordnung. Doch Gott hat mit dem Geschenk der friedlichen Revolution und Wiedervereinigung uns unverdient eine große Gnade geschenkt. Wenn wir uns eine friedliche Zukunft wünschen, müssen wir uns wieder neu nach den Geboten Jesu richten. Dazu braucht es Menschen, die sich von Jesus und seinem Wort verändern lassen, die ihm vertrauen, die sich vom Reich Gottes gebrauchen lassen. Denn dieses Reich beginnt mitten unter uns, wie Jesus sagt, wenn wir uns von ihm verändern lassen und sein Licht unser Leben hell macht.

Herr, wir danken dir für das große Geschenk der friedlichen Revolution und Wiedervereinigung, die du unserem Land geschenkt hast. Hilf, dass wir uns auch heute von dem verändern lassen, was Dein Reich ausmacht. AMEN.